11. Madame Firmiani
 (1832)

Szenen aus dem Privatleben

Diese kleine Erzählung erscheint als Huldigung an die Rechtschaffenheit und Ehrlichkeit, die die Liebe verleihen kann.

Zu Beginn der Erzählung beschreibt Balzac Madame Firmiani aus der Sicht unterschiedlicher Zeitgenossen, die alle eine unterschiedliche Sichtweise auf die junge Adelige haben und Person und Leben verschieden interpretieren. So unklar ihr Alter ist (25 oder doch 28), so abweichend fallen die Bewertungen aus. Zusammen genommen charakterisieren diese aber die Madame Firmiani in toto.

Der lebenserfahrende und handfeste M. de Bourbonne, reicher Grundbesitzer und Onkel des jungen Octave de Champs, erfährt, dass sein Neffe den ansehnlichen Besitz seines Vaters angeblich an Spekulanten verloren hat. Dieser Verlust soll durch die Liebesbeziehung seines Neffen zu Madame Firmiani verursacht worden zu sein. So sucht sein Onkel Madame Firmiani auf, um sich selber ein Bild vom Einfluss dieser Frau auf seine Neffen zu machen. Eine klare Antwort auf seine Frage erhält er zwar nicht, ist aber beeindruckt von der Persönlichkeit der Dame. Daraufhin besucht er seinen Neffen, um ihn zur Rede zu stellen. Dieser gesteht ihm, dass sie sich lieben und beide im Ausland geheiratet haben. Er liest ihm einen an ihn gerichteten Brief von Madame Firmiani vor, in dem sie ihm vorwirft, dass sein großes Erbe unrechtmäßig vom Vater zulasten einer Familie Bourgneuf erworben wurde. Diese Familie muss nun in Armut leben. Madame Firmiani kann ihre Liebe zu Octave nicht mit dem Unrecht in Übereinstimmung bringen und stellt ihn vor die Alternative, entweder das Unrecht rückgängig zu machen, oder auf sie zu verzichten. Der angebliche Verlust findet also so seine Erklärung. Sein Onkel ist gerührt und als dann noch Madame Firmiani auftaucht, um Octave mitzuteilen, dass sie jetzt auch Erbin des Vermögens ihres verschollenen ersten Mannes ist, ist das Glück perfekt.

(21 Seiten)

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